Liu Bolin hat sich wieder einmal in seiner Arbeit verloren - im wahrsten Sinne des Wortes. Der in Peking lebende Künstler, der den Beinamen "Der unsichtbare Mann" trägt, ist dafür bekannt, dass er sich in seine Umgebung hineinmalt und seine Arbeit als Gelegenheit nutzt, um sich zu Weltfragen zu äußern.
Sein neuestes Werk wurde von den Vereinten Nationen in Auftrag gegeben. Die Zukunft bringt alle 193 UN-Flaggen zusammen, um auf ihre kommende Initiative, die Global Goals, aufmerksam zu machen. Die Kampagne zielt darauf ab, die extreme Armut zu beenden, Ungleichheit und Ungerechtigkeit zu bekämpfen und den Klimawandel bis 2030 in den Griff zu bekommen. Bolin sagt: "Das Werk soll die Menschen zum Nachdenken über die Zukunft der Menschheit anregen. Kunst kann die Zukunft natürlich nicht verändern, aber sie kann die Gegenwart berühren." Die Globalen Ziele, die am 25. September von den Staats- und Regierungschefs der Welt verabschiedet werden sollen, werden als die "größte Kampagne der UNO aller Zeiten" bezeichnet.
Seine akribische Tarnung stammt aus seiner Fotoserie Verstecken in der StadtDer Grund dafür war, dass die chinesische Regierung 2005 die Stadt, in der er arbeitete, zerstörte. Seitdem hat er sich immer wieder mit drängenden globalen und politischen Themen auseinandergesetzt und denjenigen eine Stimme gegeben, die zum Schweigen gebracht wurden, während sie ungesehen und ungehört blieben.




